Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Geschichtlichen Abriss
3. Inhalt
4. Kritik
5. Quellen
1. Einleitung
Bei Spuk-Betroffenen sollte das Anlegen eines Spuktagebuchs an erster Stelle stehen. In diesem Tagebuch hält der Betroffene die genauen Einzelheiten und Umstände der auftretenden Phänomene fest. Je nach Intensität und Häufigkeit der auftretenden Phänomene sollte auch die Dauer eines Spuktagebuches entsprechend angepasst werden. Für einen ersten Überblick können unter Umständen bereits zwei Wochen ausreichen (wobei das Tagebuch natürlich auch anschließend fortgeführt werden sollte). Die Eskalationsdynamik des Spuks [1] und der Umstand, dass RSPK-Fälle in vielen Fällen in ihrer Dauer zeitlich sehr begrenzt sind, sollte dabei nicht vergessen werden.
2. Geschichtlicher Abriss
Eingeführt wurde diese Technik durch James Houran und Rense Lange, als sie 1996 den Einfluss von Aufmerksamkeitsverzerrung und psychologischer Ansteckung in Spukfällen untersuchten. Sie hatten sich wiederum durch William Roll und Joseph G. Pratts Untersuchung des „Seaford Poltergeists“ 1958 inspirieren lassen [2].
In Deutschland wies der bekannte Parapsychologe Walter von Lucadou bereits 1997 auf die Wichtigkeit einer detaillierten Beschreibung der auftretenden Phänomene hin [3].
3. Inhalt
Folgende Punkte sollen dabei festgehalten werden:
- Datum und Uhrzeit,
- die Situation, der Ort und mögliche Zeugen bzw. wer sich sonst noch im Haushalt aufhielt und wo,
- eine Beschreibung des aufgetretenen Phänomens und
- an was der Beobachter dachte, als er das Phänomen erlebte oder beobachtete.
Sehr sinnvoll ist es auch, sich die Lebensumstände der Betroffenen generell anzusehen. Befinden sie sich gerade in einer schwierigen Situation? Gab es kürzlich einen Trauerfall? Ein anderes Ereignis, dass sie getroffen hat? Gibt es eine bestimmte Geschichte zu dem Ort, an dem mögliche paranormale Phänomene beobachtet werden?
Die Tagebuch-Taktik kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. Erstens erfolgt so eine Aufzeichnung aller Phänomene, die sonst vielleicht vergessen oder falsch erinnert werden könnten. Zweitens können so eventuelle Zusammenhänge zwischen psychologischen Aspekten und den Phänomenen festgestellt werden. Drittens könnten die Daten wichtige, aber vielleicht versteckte Strukturen oder Verhaltensweisen beim Auftreten von möglichen paranormalen Phänomenen enthüllen [4].
Walter von Lucadou empfiehlt Betroffenen außerdem das Aufstellen von Videokameras und geht so weit zu behaupten, dass – solange ein Raum überwacht wird – in diesem Raum nichts passiert: „Das ist eine klare Erfahrung, eine systemische Eigenschaft. Ich möchte es als ehernes Naturgesetz bezeichnen“ [5].
4. Kritik
Die Society for Psychical Research wendet in ihren Guidance Notes for Investigators of Spontaneous Cases (veröffentlicht durch die Society for Psychical Research) ein, dass das Führen eines Spuktagebuchs die Klienten dazu verleiten könnte, Geschehnisse und Ereignisse vorschnell als paranormal zu deklarieren, da so die Aufmerksamkeit gezielt auf mögliche paranormale Vorkommnisse gerichtet wird. Der Forscher Ciarán O’Keeffe schlägt deshalb seinen Klienten vor, dass er auch daran interessiert ist, wenn nichts passiert [6].