1. Einleitende Zusammenfassung

Seit der Gründung durch Hans Bender im Jahr 1950 beschäftigt sich das international bekannte Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg mit anomalen Phänomenen der Alltagswelt, wie beispielsweise Gedankenübertragung, Nahtoderfahrungen oder veränderten Bewusstseinszuständen. Dazu gehören auch die klassischen Felder der Parapsychologie, wie Spukerscheinungen oder Telekinese. Das IGPP bietet zudem Aufklärung und Beratung für alle Interessierten und Menschen, die von außergewöhnlichen Erfahrungen betroffen sind. Eine einzigartige Spezialbibliothek und ein Forschungsarchiv werden außerdem vom IGPP verwaltet und unterhalten. Das IGPP kooperiert mit zahlreichen in- und ausländischen Forschungseinrichtungen und ist heute das weltweit größte aus privaten Stiftungsmitteln finanzierte Institut seiner Art.

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2. Geschichte des IGPP [1]
19. Juni 1950 Hans Bender eröffnet das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. auf der Eichhalde 12 in Freiburg.
7. Mai 1991 Nach dem Tod Benders übernimmt der Psychologieprofessor Dr. Hans Mischo die Nachfolge.
Frühjahr 1992 Durch den Nachlass der Mäzenin Asta Holler erfolgt ab 1993 ein Ausbau der Förderung von Kooperationsprojekten und des Personalbestandes.
1996 Aus Platzgründen zieht das Institut in den heutigen Sitz an der Wilhelmstraße um.
2000 Gründung des Bender Institutes of Neuroimaging (BION) an der Justus-Liebig-Universität Gießen. 2012 wurde das BION organisatorisch an die Universität angebunden.
2000/2001 Aufgrund ungünstiger Entwicklungen an den Kapitalmärkten und der rezessiven Entwicklung des Versicherungsgeschäftes kommt es zu finanziellen Einschnitten. Damit einhergehend kommt es zu Personalreduzierungen.
2001 Nach dem Tod von Johannes Mischo übernimmt der in Gießen tätige Psychologe Dieter Vaitl die Institutsleitung.
2013/2014 Erneute Neustrukturierung des Instituts in die heutige Ausrichtung.
2022 Institutsleiter ist bis heute PD Dr. rer. nat. Jürgen Kornmeier.

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3. Forschungszweige [2]

Als eingetragener Verein verfügt das IGPP über 15 Mitarbeiter aus verschiedenen Universitäten (Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Natur- und Kulturwissenschaften). Die Forschungsarbeiten werden von einem Fachbeirat wissenschaftlich begleitet. Die Forschungstätigkeit gliedert sich in vier Bereiche:

1. Naturwissenschaftlicher und Experimenteller Forschungsbereich
Dazu gehören zum Beispiel die verallgemeinerte Quantentheorie, psychophysische Beziehungen, Psychophysiologie von subjektiven Evidenzen (Täuschung, Lüge, Pseudoerinnerungen), Fragen zur „Objektivität der Wahrnehmung“ oder veränderte Bewusstseinszustände.

2. Sozial- und Kulturwissenschaftlicher Forschungsbereich
Schwerpunkte sind beispielsweise die Häufigkeit und Struktur außergewöhnlicher Erfahrungen, soziale Zusammenhänge oder die Problem- und Rezeptionsgeschichte der parapsychologischen Forschung.

3. Beratungspsychologischer Forschungsbereich
Das IGPP unterhält im Rahmen seiner Satzung zusätzlich ein breit angelegtes Beratungs- und Informationsangebot. Dazu gehören auch die konzeptuelle Entwicklung und praktische Erprobung spezieller Diagnostik- und Behandlungskonzepte für Menschen mit außergewöhnlichen Erfahrungen.

4. Externe Forschungseinrichtung: Bender Institute of Neuroimaging (BION)
Das externe Forschungsinstitut an der Universität in Gießen ist für die neuropsychologische Erforschung von strukturellen und funktionellen Hirnaktivitäten zuständig. Hier werden Studien zu veränderten Bewusstseinszuständen mittels Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt.

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4. Archiv [2]

Die Archivbestände setzen sich aus folgenden Bestandsgruppen zusammen:

  • Fotografien
  • Tonträger
  • Filmmaterial
  • Objekte
  • Datenbanken

Dazu gehören Fallsammlungen zu paranormalen Spontanberichten oder Fallstudien zu Spukphänomenen, die Arbeitsunterlagen des ehemaligen Institutssitzes in der Eichhalde, Teilnachlässe, wissenschaftliche Abschlussarbeiten, Berichte und Publikationen sowie Pressesammlungen. Das Archiv darf neben den Institutsmitarbeiter:innen auch durch externe Forscher:innen mit „berechtigtem Forschungsinteresse“ genutzt werden.

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5. Bibliothek [2]

Die Bibliothek umfasst ca. 70.000 Bände, dazu gehören die Sammlung der Schweizer Biologin und Parapsychologin Fanny Moser (ca. 2.000 Bände) oder die Sammlung von Dr. med. Albert von Schrenck-Notzing (ca. 2.500 Bände). Ca. 140 Zeitschriften und Mitteilungsblätter werden bezogen. Die wissenschaftliche Betreuung und Literaturauswahl erfolgt durch das IGPP in enger Zusammenarbeit mit der UB Freiburg, die Eigentümerin der Bestände ist und diese bibliothekarisch betreut [3].

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6. Beratung [2]

Bereits seit seiner Gründung bietet das Institut der Öffentlichkeit Informations- und Beratungsservice zum gesamten Spektrum der Parapsychologie, zu Grenzwissenschaften und zu anomalistischen Phänomenen (Außergewöhnliche Erfahrungen, AgE). Für Menschen mit außergewöhnlichen Erfahrungen steht ein Beratungs- und Therapieangebot zur Verfügung.

Seit dem 1998 nach aktuell gültigen Standards eingeführtem Dokumentationssystem (DOKU) wurden bis 2019 rund 4.600 Ratsuchende erfasst. Allein in den Jahren 2018 und 2019 nahmen rund 130 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet das Angebot in Anspruch. Dazu kommen jährlich ca. 1.000 telefonische, briefliche und E-Mail-Anfragen.  

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7. Kontakt

Die genauen Kontaktdaten des IGPP und seiner Beratungsstelle können Sie hier einsehen.

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4. Quellen
[1] Vaitl, Dieter (Hrsg.) (2020): An den Grenzen unseres Wissens. Von der Faszination des Paranormalen. Freiburg im Breisgau: Herder Verlag.

[2] Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. (2020): Tätigkeitsbericht 2018 – 2019. Online verfügbar unter: https://www.igpp.de/allg/Berichte/IGPP_Tb20182019_D.pdf. Zuletzt geprüft am 15.03.2024.

[3] Universitätsbibliothek Freiburg (2024): Die Bibliothek des IGPP. Eine einzigartige Sammlung. Online verfügbar unter: https://www.ub.uni-freiburg.de/ihre-ub/kooperationen-und-projekte/grenzgebiete-der-psychologie/. Zuletzt geprüft am 15.03.2024.

[4] Homepage des IGPP. Online verfügbar unter: https://igpp.de/allg/welcome.htm. Zuletzt geprüft am 15.03.2024.