Entwickelt durch W.G. Roll, D.S. Burdick und W.T. Joines in Verbindung mit dem Poltergeistfall in Miami, erstmals vorgestellt im Journal of the American SPR, vol. 67, 1973. In dem Bericht (Radial and tangential forces in the Miami poltergeist) werden die Charakteristiken von 63 der in Miami 1966-67 stattgefundenen Objektbewegungen analysiert. Es zeigte sich der sog. „attenuation effect“: Die Häufigkeit an Objektbewegungen nimmt ab, je weiter diese von der Fokusperson entfernt sind. In Bezug auf Länge und Richtung von Bewegungen wurde festgestellt: Objektbewegungen, die sich in der Nähe der Fokusperson ereignen tendieren dazu kurz, radial nach innen und außen, im Uhrzeigersinn, nach außen und zur Rechten der Fokusperson aufzutreten. Objektbewegungen in größerer Entfernung zur Fokusperson waren überwiegend lang, über Kreuz, gegen den Uhrzeigersinn, innen und zur Linken der Fokusperson.
Roll und Kollegen gehen davon aus, dass es eine RSPK-Energie gibt: Objekte, die sich innerhalb dieser rotierenden, extrahierenden und expandierenden Quelle befinden, asynchron von zwei verschiedenen Stellen innerhalb des Körpers der Fokusperson (vermutlich der zwei Gehirnhälften), bewegen sich auf die oben beschriebene Weise. In Miami waren die Bewegungen hinter der Fokusperson überwiegend gegen den Uhrzeigersinn, während sie in den Fällen Seaford (1958), Newark (1961) und Indianapolis (1962) eher vor der Fokusperson und im Uhrzeigersinn stattfanden. Die rotierende RSPK-Energie bewegt sich im Kopf der Fokusperson von links nach rechts. Objekte vor der Fokusperson würden sich entsprechend im Uhrzeigersinn bewegen, Objekte hinter der Fokusperson entgegen dem Uhrzeigersinn.
1968 fand Roll seine Theorie im Poltergeistfall Olive Hill bestätigt. Roll und J.P. Stumpp beobachteten 15 Objektbewegungen, die sich der Theorie entsprechend verhielten. Allerdings waren die Bewegungen über eine längere Distanz im Uhrzeigersinn und die kürzeren nicht, was einen Gegensatz zu Miami darstellt. Außerdem gab es 16 von ihnen nicht direkt beobachtete Objektbewegungen, die nicht zur Hypothese passten.
Im weiteren Verlauf (1977) versuchte Roll, seine Rotating Beam Theory mit bekannten Fakten des zentralen Nervensystems zu verlinken. Er stellte fest, dass in 92 personenzentrierten Poltergeistfällen, die er untersucht hatte, vier eine Fokusperson mit diagnostizierter Epilepsie aufwiesen. In vielen anderen Fällen zeigte die Fokusperson Symptome wie beispielsweise Halluzinationen und Dissoziationen, die oft mit Epilepsie in Verbindung gebracht werden. Die Kontraktionen des zentralen Nervensystems, die charakteristisch für eine Epilepsie sind, beinhalten eine neurale Entladung, die an einem bestimmten Punkt im zentralen Nervensystem beginnt und sehr schnell andere Bereiche mitnimmt. Demnach könnten auch RSPK-Energien, wenn sie mit dem zentralen Nervensystem zusammenhängen, schnell von zwei verschiedenen Stellen her ausstrahlen.
Schon Alan Gauld und A.D. Cornell hielten es in Poltergeists (1979) für sehr unwahrscheinlich, dass Rolls Theorie tatsächlich bestätigt werden könnte. Als Gegenbeispiel wenden sie ein, dass beispielsweise Grunewald bei 61 Objektbewegungen, die in der Gegenwart von Eleonora Zugun auftraten, 31 sich direkt gegen Eleonora richteten. Viele der Objekte trafen sie, ein paar prallten vorher zu Boden, ein oder zwei trafen nicht und flogen dicht an ihr vorbei. Vier Bewegungen betrafen Objekte in Eleonoras Nähe, die von ihr weg flogen und den Koch Mihai trafen; nur zwei waren „tangential“ in Rolls Sinne. Bei rund 24 Vorfällen passte entweder die Objektbewegung nicht, z.B. fielen Objekte einfach aus der Luft oder ihre Verbindung zu Eleonora war nicht klar. Es ist ziemlich eindeutig, dass das Verhalten der Objektbewegungen ein ganz anderes ist als das in Rolls Miami-Beispiel. Ein anderes Beispiel stammt von A. von Schrenck-Notzing, der in seinem Werk Gesammelte Aufsätze zur Parapsychologie (Stuttgart 1929) auf Seite 318 eine Skizze zeigt, die die Flugbahnen von drei von fünf Objekten darstellt, die sich bewegten, während die Fokusperson, Therese Winklhofer, unter Beobachtung mit ihrem Rücken zu einem Buchregal steht. Erst flogen Spieße um das ganze Zimmer herum, dann kam eine Tasse aus einem Ofenregal heraus, dass sich ca. 3,5 Meter von Therese entfernt zu ihrer Rechten befand und bewegte sich in einer leicht gebogenen Linie um dann einen 2,6 Meter entfernt stehenden Polizeibeamten zu treffen, der 1,5 Meter von Therese entfernt zu ihrer Rechten stand. Dann fiel plötzlich ein Messer vom Bücherregal dem Polizisten auf die Mütze. Darauf flog ein Zuckerbecher, der sich links von Therese auf einem Tisch am anderen Ende des Raumes befand, durch die Länge des Zimmers zum Ofen auf der anderen Seite, der in einem Meter Abstand zu Therese stand. Insgesamt betrug die Entfernung, die der Zuckerbecher zurücklegte, 6,95 Meter. Schließlich flog ein Schlüssel, der auf dem Bücherregal lag, weniger als einen Meter von Thereses rechter Körperhälfte entfernt und leicht hinter ihr, an ihrer rechten Seite vorbei, vollführte einen Winkel von 45 Grad und flog zur linken Ecke des Zimmers, über eine Distanz von 4,10 Metern. Insgesamt erscheinen die Objektbewegungen nicht kompatibel mit Rolls Theorie einer Energiequelle, die auf Thereses linker oder rechter Seite rotiert.