Mindestens 35 Polizeibeamte weltweit haben in 13 Fällen seit 1952 behauptet, Poltergeistaktivität aus der Nähe beobachtet zu haben. Neun davon wurden laut eigener Aussage durch einen Poltergeist angegriffen, aber keiner wurde verletzt und niemand wurde im weiteren Verlauf angeklagt. Ein Polizeibeamter zog sogar seine Dienstwaffe und zielte auf die unsichtbare Gewalt. Diese Informationen stammen aus Michael Clarksons Buch Poltergeists. Er beruft sich auf veröffentlichte Berichte und Interviews, die er selbst durchgeführt hat.

Detective Joseph Tozzi wurde 1958 in Long Island, New York, von einem fast 100 Pfund schweren Bronzepferd hinten an den Beinen getroffen, als er mit dem 13-jährigen Jimmy Herrmann eine Treppe hinablief. Niemand sonst war in der Nähe (Seite 11).

Streifenpolizist William Killin beobachtete am 14. Januar 1967 in einem Lager in Miami, wie Gläser und Souvenirs von allein aus den Regalen fielen (Seite 11). 1970 gab eine ganze Gruppe Polizisten unter Constable Bill Weir an, dass sie gesehen hätten, wie sich Möbelstücke in der Nähe eines 11-jährigen Jungen auf unerklärliche Weise bewegten, darunter ein Stuhl, der den auf ihm sitzenden Constable abwarf. Weir berichtete, dass er heimging und mit seiner Dienstwaffe und einem Glas Schnaps auf dem Nachttisch einschlief (Seite 12).

1974 sah der Officer John Holsworth in Bridgeport, Connecticut, wie sich ein schwerer Kühlschrank langsam vom Boden hob, sich drehte und dann wieder auf den Boden stellte. Ein großer Fernseher schien in der Luft zu schweben, bevor er auf den Boden krachte. Sein Kollege Joe Tomete fügte hinzu, dass er gesehen habe, wie Wandregale erst vibrierten, sich dann lösten und durch die Luft flogen (Seite 12).

1977 bewegte sich in London ein Stuhl von allein drei oder vier Fuß über den Boden, während Polizistin Carolyn Keeps zusah. Ihr Kollege Bryan Hyams beobachtete mit einem weiteren Beamten wie Legosteine durch die Luft segelten und schließlich auf sie zuflogen – sie flohen aus dem Haus (Seite 12, 13).

In Runcorn, England, wurden 1977 drei Polizeibeamte von einem Sideboard geworfen, auf das sie sich gesetzt hatten, nachdem es sich bewegt hatte. Zudem wurden sie Zeuge etlicher anderer unheimlicher Ereignisse, die einen Schaden in Höhe von 35.000 Pfund anrichteten (Seite 13).

In Druten, Niederlande, wurden 1995 zwei Polizisten mit Sand beworfen, während der verdächtigte Junge seine Hände in den Hosentaschen hatte (Seite 13, 14).

Michael Clarkson misst den Beobachtungen solcher Phänomene durch Polizisten eine besondere Bedeutung zu, da diese darauf trainiert sind, außergewöhnlich detaillierte Beobachtungen anzustellen. Sie müssen im Dienst stets mit allen erdenklichen Variablen einer Eskalation rechnen und sind insbesondere darauf geschult, Verdächtige im Auge zu behalten und mögliche Reaktionen im Voraus zu erkennen beziehungsweise zu verhindern. Sie sind rational und darauf trainiert, Tricks zu entdecken. Ganz gewiss hat keiner dieser Polizisten damit gerechnet, unmittelbarer Zeuge paranormaler Aktivitäten zu werden. Und auch Jahre nach den Erlebnissen bestehen diese Zeugen darauf, dass sie die Vorfälle exakt so, wie berichtet, wahrgenommen haben.

Kritiker haben seither die Echtheit vieler dieser Fälle in Zweifel gezogen und teilweise lapidar behauptet, die Fokusperson hätte getrickst und/oder die Augenzeugen hätten sich die Ereignisse nur eingebildet. Wirklich?

Quellen
[1] Clarkson, Michael (2006): Poltergeists. Examining Mysteries of the Paranormal. S. 10 ff. Richmond Hill: Firefly Books.