1. Zusammenfassung
Ein Junge, der im Jahr 2022 fünf Jahre alt war, machte im Alter von drei Jahren 15 Aussagen über sein angebliches früheres Leben als Jude unter Hitlers Herrschaft. Dabei erinnerte er sich z.B. daran, welche Methode zur Vermeidung von Geräuschen er sich für den Toilettengang angewöhnt hatte, um zu verhindern, dass die Nazis ihn in seinem Versteck entdeckten.
Acht weitere Aussagen betreffen Einzelheiten zum Verbleib zwischen Leben und Wiedergeburt. Zum Beispiel behauptete der Junge, er habe sich seine Mutter vor seiner Geburt ausgesucht. Er gab auch an, dass jemand zur Erfüllung bestimmter Aufgaben reinkarniert wird, sogar wenn diese Aufgaben die Gemeinschaft betreffen.
Berichte dieser Art von Kleinkindern sind bisher extrem selten, weshalb der Bericht hier dokumentiert wird, obwohl eine faktische Überprüfung nicht möglich ist. Es wird allerdings dargelegt, dass es in der Berichterstattung des Dreijährigen keine Widersprüche gibt und dass seine Aussagen zur Transzendenz anderer Kinder und Erwachsener mit spontaner Erinnerung an frühere Leben widerspiegeln und auch Berichten ähneln, die von Menschen mit Nahtoderfahrung oder denen angeblicher Verstorbener gegenüber Medien wiedergegeben worden sind.
2. Forschung (Überblick)
Professor Jan Stevenson begann in den 1960er Jahren mi der Aufzeichnung von Fällen mit kleinen Kindern, die sich spontan an ihre früheren Leben erinnerten. Er sammelte bis ca. 2006 rund 2.500 Fälle aus aller Welt und bezeichnete sie als „cases of the reincarnation type“ = Cort. Nur sechs dieser Fälle stammen von deutschen Kindern. Dieter Hassler kennt nur zwei weitere veröffentlichte Fälle, in denen sich ein Kleinkind an den Holocaust erinnert; keiner davon stammt aus Deutschland. Gemessen an den 2.500 Fällen gibt es insgesamt nur 136 Beispiele, in denen wie im hier vorliegenden Fall ebenfalls von einem Zwischendasein und Wiedergeburt berichtet wird.
3. Der Fall
Jasper, geboren am 2. März 2017, ist der zweite Sohn von Frau Steiger (geb. am 9. März 1985). Die Familie wohnt in Schleswig-Holstein. Jasper hat einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester. Frau Steiger studiert aktuell auf Lehramt. Sie ist konfirmierte Protestantin, hat aber keine Verbindung zur Kirche. Es gibt keine jüdischen Vorfahren in der Familie.
Frau Steiger wandte sich in Eigeninitiative an Dieter Hassler. Am 17.08.2022 erhielt Hassler den ersten ausführlichen Bericht von ihr via E-Mail. In den folgenden E-Mails und bei Telefongesprächen mit ihr, ihrer Mutter und Jaspers Cousin, wurde festgelegt, wer als direkter Zeuge von Jaspers Äußerungen gelten konnte; wer also gehört hatte, was Jasper seiner Mutter erzählte und wer selbst mit Jasper gesprochen hatte. Jasper hatte mit 3 ½ Jahren angefangen, in ganzen Sätzen zu reden.
Die Kürzel für die folgenden Aussagen des Kindes sind wie folgt:
M = Mutter
G = Großmutter
C = Cousin
- (M,G) „Das erste Mal, dass Jasper mit mir sprach, war, als er gerade 3 Jahre alt geworden war. Ich musste, als alle anderen schon schliefen, zur Toilette und Jasper begleitete mich. Ich sagte ihm, dass wir leise sein müssen, damit wir die anderen nicht wecken. Da sagte er: ‚Ich habe in der Nachbarschaft zu einer Art Fabrik gelebt, die mehr wie ein Krankenhaus aussah‘ (vielleicht war es auch umgekehrt, ich erinnere mich nicht gena
- (M, G) „‘Und da musste ich auch immer leise auf die Toilette gehen, weil mich niemand hören durfte. Ich habe dann auf ein Papier gepinkelt, damit es nicht so laut war.‘ Zu dieser Zeit trug Jasper noch Windeln.“
- (M, G) „Ich fragte ihn, wann das gewesen sein sollte, und er sagte: ‚Das ist schon lange her, als ich schon einmal gelebt habe‘. Mein Sohn sprach darüber so, als wäre es völlig normal, sich an sein früheres Leben zu erinnern. […] Wenn wir ihn etwas fragten, konnte er gewöhnlich nicht darauf antworten. Jedem Zuhörer erzählte er Dinge nur ein einziges Mal […].“
- (M, G) „Er benutzte Worte wie ‚Orden‘, ‚Aktentasche‘, ‚Hitler‘ oder ‚Teufel‘, welche wir sonst nicht benutzen in der Familie. Am 4. September 2020 saß Jasper mit seiner Großmutter und seinem großen Cousin, der damals 15 Jahre alt war, im Kinderzimmer und sie spielten. Ganz plötzlich sagte der Dreieinhalbjährige,
- (G, C) dass er sich mit 13 Jahren vor Hitler verstecken musste, weil er jüdisch war,
- (G, C) dass Hitler ein sehr böser Mann gewesen sei,
- (G, C) dass bei ihnen eingebrochen worden war,
- (G, C) dass die Polizei dann kam und seinen Vater verhaftete,
- (G, C) dass er und seine Familie sich verstecken mussten,
- (G, C) dass seine Mutter Mathilda hieß,
- (G, C) dass er einen großen Bruder hatte,
- (G, C) dass er irgendwann starb, als er schon sehr alt war und ihm niemand mehr zuhörte. Aber das sei nicht so schlimm gewesen.
Laut der Mutter wunderte sich die Familie natürlich, woher der Junge so etwas haben könnte. Doch weder sein großer Bruder noch der Kindergarten kamen in Frage. Frau Steiger versicherte außerdem, dass es innerhalb der Familie keine Gespräche über das Schicksal der Juden unter Hitlers Regime gegeben habe und sie auch keine diesbezüglichen Filme oder Dokumentationen in Jaspers Anwesenheit angeschaut hätten. Ganz gewiss hätte sie ihrem Sohn auch nicht die Worte in den Mund gelegt – auch nicht indirekt durch Gespräche, die er gehört haben könnte.
- (M, G) Frau Steiger fragte den Dreieinhalbjährigen, wer seine Mutter Mathilda gewesen sei. „Völlig verwundert darüber, dass ich mich selbst nicht daran erinnern konnte, dass ich seine Mutter gewesen war, sagte er, ‚aber du hattest dunkles Haar und sahst komplett anders aus‘.“
- (M, C) Jasper unterstrich seine Behauptung damit, dass er sie selbst wieder ausgesucht hätte und
- (M) er sie im Schlafzimmer oben habe stehen sehen, als er zu ihr kam. Frau Steiger fragte, ob sein Vater auch anwesend gewesen sei, was der Junge verneinte.
- (G, C) Laut der Großmutter war Jasper in die Gebärmutter seiner Mutter eingeladen worden. […]
- In Anwesenheit von einem befreundeten Pärchen sagte Jasper plötzlich, „Es war wirklich schlimm, als der Teufel die ganzen Gerippe auf den LKW warf“.
Ungefähr Anfang/Mitte 2021 wollte Frau Steiger die jüngere Tochter wegen des Verlusts ihrer Großmutter trösten und sagte dabei zu ihr, dass sie ihre Großmutter sicher irgendwann wiedersehen würde – aufgrund von Jaspers Erzählungen glaubte sie inzwischen selbst daran. Doch…
- (M, C) „Mein Sohn sagte, ich hätte ihn missverstanden. Nicht jeder würde zurückkommen, sondern Leute würden darüber nachdenken. Es wäre auch nicht so schön zurückzukommen.“ Denn…
- (M, G, C) „Es ist immer so schön dort.“
- (M, C) „Hier haben es die Leute böse gemacht.“ Er fuhr fort, dass beinahe jeder, der mit ihm in einem großen Raum geschlafen habe, zurückgekommen sei. Er musste dort auf dem Boden schlafen und es waren zu viele Menschen in dem Raum. Es wäre dort nicht schön gewesen, sie hätten sich gegenseitig bestohlen.
- (M, C) „Die Leute, die mit ihm dort waren und ebenfalls verstorben sind, seien fast alle zurückgekommen, weil sie davor gewarnt worden seien, dass der Böse nicht zurückkommen dürfe. Aber tatsächlich war er bereits wieder da. Er darf nur nicht mehr an die Macht kommen.“
Frau Steiger bestätigte Dieter Hassler, dass der Junge tatsächlich das Wort „Macht“ benutzt habe.
Im März 2022 passierte laut Frau Steiger folgendes:
- (M) „Wir hörten Radio im Auto. In den Nachrichten wurde gesagt, dass die Ukraine attackiert worden sei und dass auf Menschen geschossen werden würde. Ich sagte erschrocken, ‚oh nein‘. Mein Sohn fragte sofort, was los sei und ich erzählte es ihm in knappen Worten.“
„Mein Sohn sagte dann, dass er sich immer noch daran erinnern würde, wie er mit anderen Leuten in einer Reihe stehen musste, während auf sie geschossen wurde. Er habe immer Glück gehabt und sei nicht getroffen worden. Nur einmal wäre er beinahe getroffen worden, konnte dann aber durch ein Fenster springen und entging so dem Treffer.“
Frau Steiger gab auf Rückfrage durch den Autor auch an, dass Jasper keine Ankündigungsträume, Phobien oder Alpträume habe. Er würde manchmal mit anderen Kindern „schießen“ spielen, aber darin sähe sie keinen Unterschied zu anderen Kindern.
Jaspers Charakter beschrieb sie wie folgt: „Jasper ist ein sehr süßer Junge. Er passt immer gut auf seine kleine Schwester auf und stellt sicher, dass ihr nichts passieren kann. Er ist auch sensibel. Wenn wir mit ihm schimpfen müssen, weint er – sogar dann, wenn er von seinen Geschwistern geärgert wird, sich unfair behandelt fühlt oder wenn seine Wünsche nicht sofort erfüllt werden.
Jasper kann stundenlang geduldig mit Legosteinen spielen. Manchmal sind die Anleitungen eigentlich für Kinder ab 9 Jahren, aber damit hat er kein Problem. Er ist auch ein sehr ängstlicher Junge. Er traut sich nicht sehr viel zu und ist sehr vorsichtig. Jasper legt sehr viel Wert auf Fairness.“
Seit März 2022 kam es zu keinen weiteren Erinnerungen seitens Jasper.
4. Bewertung
Der Fall hat – wie jeder andere auch – Schwächen. Der Autor Dieter Hassler hat mit den Zeugen nur über E-Mail oder Telefon kommuniziert. Er ist der Meinung, dass es sich um ehrliche Informanten handelte, die kein Interesse an Publicity oder finanziellen Vorteilen haben.
Jaspers Äußerungen reichen inhaltlich nicht für eine Überprüfung, z.B. anhand historischer Fakten/Personen, aus. Bestimmte Eigenschaften fehlen in seinen Berichten komplett, wie zum Beispiel bestimmte Verhaltensweisen, Gefühle, Charaktereigenschaften, Erkennung von Objekten oder Personen, körperliche Eigenschaften und Ankündigungsträume.
Aber Jaspers Äußerungen umfassen 23 Punkte und sind inhaltlich weit von dem entfernt, was von einem Dreijährigen an Wissen über die Verbrechen im Dritten Reich und Weltanschauungen über Tod und Wiedergeburt zu erwarten wäre.
Deswegen sollten diese Äußerungen ernst genommen werden und auf ihre Stimmigkeit überprüft werden, z.B. darauf, ob es Widersprüche gibt. Falls es solche gäbe, wäre dies ein Hinweis darauf, dass Jasper eher fantasiert als sich erinnert.
5. Überprüfung von Unstimmigkeiten
Zeitangaben:
Da keine genauen Zeitangaben existieren, kann an dieser Stelle nur spekuliert werden. Der Autor bezieht sich bei seinen Annahmen darauf, dass Jasper angegeben hat, er habe sich im Alter von 13 Jahren vor Hitler verstecken müssen. Dieter Hassler nimmt als Ausgangspunkt das Jahr 1938 an (als Beispiel, ohne Begründung. Die Judenverfolgung begann direkt nach Hitlers Machtantritt 1933; 1935 traten die Nürnberger Gesetze in Kraft. Ein Höhepunkt der Verschickung war 1938 erreicht worden; die Anzahl der im Deutschen Reich lebenden Juden hatte sich 1939 bereits um mehr als die Hälfte reduziert. 1940/41 begannen die systematischen Deportationen und es gelang nur noch wenigen die Flucht aus Deutschland [1]); demnach wäre Jaspers früheres Ich 1925 geboren worden. Weiter geht Hassler davon aus, dass die statistische Lebenserwartung in Deutschland zu diesem Zeitpunkt mit 56 Jahren angegeben wurde; demnach sei Jaspers früheres Ich vielleicht 1981 verstorben und wäre dann 36 Jahre später (2017) als Jasper wiedergeboren worden. Nun hatte Jasper aber angegeben, dass sein früheres Ich sehr alt geworden sei. Dieter Hassler führt deshalb als weitere Berechnungsgrundlagen spätere mögliche Todeszeitpunkte ein: Zum Beispiel wäre die Person, bei einem anzunehmenden Alter von 75 Jahren, im Jahre 2000 verstorben. Hätte er bis zum Jahr 2010 gelebt, wäre das Alter 85 Jahre gewesen. In allen realistischen Berechnungen, so schließt Hassler, würde das Todesdatum jedenfalls vor Jaspers Geburtsdatum 2017 liegen.
Mathilda, die damalige und heutige Mutter von Jasper, könnte zum Zeitpunkt seiner Geburt in seinem früheren Leben 25 Jahre alt gewesen sein und wäre entsprechend 1900 geboren worden. Die statistische Lebenserwartung betrug 48 Jahre. Wenn sie nicht vorher ermordet worden war, könnte sie somit 1948 gestorben sein und wäre dann nach 37 Jahren als Jaspers heutige Mutter 1985 geboren worden.
Somit schließt der Autor, dass keine Unstimmigkeiten vorliegen und der Zeitraum zwischen Tod und Wiedergeburt auch nicht unrealistisch kurz war.
Bei all den Annahmen ist für mich persönlich vor allem die letzte Aussage (Zeitraum zwischen Tod und Wiedergeburt „nicht unrealistisch kurz“) nicht nachvollziehbar. Was ist denn ein realistischer Zeitraum zwischen Tod und Wiedergeburt überhaupt und wer hat ihn als „realistisch“ dargelegt und wie begründet?
Flucht vor Erschießungen:
Jasper behauptete, er habe sich im Alter von 13 Jahren vor Hitler verstecken müssen (wobei in diesem Zusammenhang gesagt werden muss, dass er sich ja sicher nicht vor Hitler persönlich verstecken musste, sondern vielmehr vor dessen Schergen) und er sei einer Erschießung nur durch einen Sprung in oder durch ein Fenster entkommen und so erst in einem hohen Alter verstorben sei. Aber war es überhaupt möglich, den perfide-organisierten Erschießungen zu entkommen? Dieter Hassler fand drei Beispiele, in denen dies gelang:
- (Buch über den Holokaust in der Ukraine, Zabarko 2016) Mutter hielt mich fest, presste mich an sich und sagte: Wenn wir sterben, sterben wir gemeinsam, damit du nicht leiden musst. Aber ich riss mich los, sprang durch das Fenster in den Garten und flüchtete.
- (Zabarko et al., 2019) Eines „schönen“ Tages kamen die Deutschen mit Maschinengewehren, ließen uns in einer Linie aufstellen und sagten uns, dass wir nicht lange warten müssten, sie würden uns sofort erschießen. Nachdem sie acht Leute erschossen hatten, erhielten sie den Befehl, uns leben zu lassen.
- (Zabarko et al., 2019) Wieder ein Jahr später steht Alexander selbst nackt an der Hinrichtungsstelle. Er kann sich retten, indem er im richtigen Moment in den Hinrichtungsgraben springt und bewegungslos unter den Leichen liegenbleibt – bis die Henker ihr Werk vollendet haben. Dann kriecht er heraus und kehrt ins Lager zurück. Er entkommt dem Kommando, welches angewiesen wird, die Spuren der Judenmörder zu vernichten, indem sie Leichen ausbuddeln und verbrennen müssen, versteckt unter der Kleidung anderer ermordeter Menschen, welche ein LKW dann zu einem anderen Lager bringt.
Mit diesen drei Beispielen begründet der Autor, warum Jaspers Ausführungen nicht als Fantasie abgetan werden können.
Behauptungen über Wiedergeburt und das Leben nach dem Tod:
Jasper machte bemerkenswerte Aussagen über die Wiedergeburt und das Leben nach dem Tod. Obwohl diese an sich prinzipiell nicht zu verifizieren sind, können sie doch verglichen werden mit ähnlichen Aussagen von anderen Kindern und anderen Berichten solcher Erlebnisse. Einen Überblick dazu vermittelt Matlock, 2017; Matlock & Giesler-Petersen, 2016.
Die vorangestellten Nummern beziehen sich auf die jeweilige Aussage Jaspers.
- Jaspers Behauptung, wiedergeboren worden zu sein, findet Bestätigung in den rund 2.500 übrigen Aussagen von Kindern bezüglich ihrer früheren Leben, die von der Universität in Virginia gesammelt wurden (DOPS, 2022). Die überwiegende Mehrzahl berichtet direkt oder indirekt von einer persönlichen Wiedergeburt. Es gibt allerdings auch Aussagen, die sich auf eine generelle Wiedergeburt beziehen.
- Jasper behauptete, dass er sich seine eigene Mutter vor seiner Geburt ausgesucht hatte. So unglaublich das klingt, gibt es doch ähnliche Aussagen in 27 Beispielen aus der westlichen und 14 aus der östlichen Kultur. Die Kernaussage ist: Du kannst den Körper, oder das Baby, oder die Mutter auswählen.
Dieselbe Aussage wird in unzähligen Beispielen anderer Autoren wiedergegeben.
- Laut Jaspers Behauptung hat er seine zukünftige Mutter im Schlafzimmer besucht und sie dort stehen sehen, bevor er sich für sie entschied. Diese Aussage deckt sich mit 16 weiteren Beispielen aus der westlichen und 18 Beispielen aus der östlichen Kultur. Kernaussage: Du siehst oder untersuchst die Gegebenheiten im Zuhause deiner zukünftigen Eltern noch vor Empfängnis und Geburt.
- Jasper gab an, dass er eingeladen worden sei, gemeinsam mit seiner Mutter zu reinkarnieren. Hassler befragte die Eltern und Großeltern von Jasper deshalb nach ihren Kinderwünschen. Jaspers Eltern gaben an, dass sie schon noch Kinder wollten, allerdings nicht so schnell. Jasper kam deshalb als Überraschung. Die Großmutter bestätigte, dass sie sich weitere Enkel gewünscht hätte. Möglicherweise hätte Jasper vor der Empfängnis von dem Kinderwunsch wissen können, hatte aber keinen Einfluss auf das „Timing“, vielleicht, weil das Konzept Zeit in der Zwischenwelt ein anderes ist.
- Jasper erzählte, dass nicht alle Menschen reinkarnieren würden. Das würde daran liegen, dass es auf der Erde nicht so schön sein würde wie in der Zwischenwelt oder dem Jenseits.
Ähnliche Aussagen gibt es in 17 Beispielen der westlichen Kultur sowie in 8 Beispielen der östlichen Kultur.
Jaspers Aussage beinhaltet, dass man die Wahl hat, ob man wiedergeboren werden möchte oder nicht. Ähnliche Aussagen können in 7 CORT-Beispielen aus westlichen und 2 aus östlichen Kulturen gefunden werden und außerdem in Berichten anderer Autoren. Hassler fand zwar mehr Aussagen, die angaben, dass man unfreiwillig auf die Erde zurückgeschickt wird und, falls man sich weigert, sanft zurück geschubst wird, doch sieht er dies nicht als Widerspruch. Er bringt weitere Beispiele für Jaspers Aussagen ein, die belegen, dass es zahlreiche Berichte mit demselben oder ähnlichem Inhalt gibt (namentlich genannt und verglichen werden Jaspers Aussagen 20 und 22).
Ergebnis des Vergleichs:
Es zeigt sich, das zahlreiche andere Berichte Jaspers Aussagen bezüglich Wiedergeburt und Leben nach dem Tod bestätigen. Das beweist nicht, dass Jaspers Aussagen wahr sind, aber sie machen es wahrscheinlicher, dass er echte Vorgänge beschrieben hat.
Zudem sind Jaspers Äußerungen über sein früheres Leben verblüffend und frei von Widersprüchen.
Woher hat der Dreijährige dieses Wissen?
6. Quellen
Hauptquelle:
Hassler, Dieter (2023): Three-year-old Boy Remembers the Persecution of Jews in Hitler’s Germany and the Afterlife. In: Journal of the Society for Psychical Research. 87,1/950. London: o.V.
und
Wünschmann, Kim (2014): Vertreibung und Vernichtung der Juden aus dem Deutschen Reich. Online verfügbar unter: https://www.bpb.de/themen/holocaust/gerettete-geschichten/177625/vertreibung-und-vernichtung-der-juden-aus-dem-deutschen-reich/. Zuletzt geprüft am 07.12.2024.