1. Einleitende Zusammenfassung

Hypnagoge/hypnapompe Zustände sind eng verwandt mit der Schlafparalyse. Der besondere Bewusstseinszustand beim Einschlafen wird als hypnagog bezeichnet, der beim Aufwachen hypnapomp. Vereinzelt kann eine Paralyse (Lähmung) auftreten. Fast alle Menschen kennen hypnagoge/hypnapompe Zustände in unterschiedlicher Sinnesqualität. Das Gefühl einer dadurch ausgelösten Bedrohung ist aber ein Ausnahmefall.

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2. Symptomatik
  • leichte, akustische Halluzinationen
  • selten einhergehend Paralyse
  • Phosphene (Blitze, geometrische Figuren, Lichtfunken)
  • Tetris-Effekt (Muster, z.B. wenn lange am Computer gespielt wurde), gefühlte Bewegungen (z.B. nach Bootsfahrt Schaukeln eines Schiffes); visueller bzw. sensorischer Nachhall des Tagesgeschehens
  • Auditive Phänomene (halluzinatorische Eindrücke, z.B. Stimmengemurmel, Melodien, ganze Sätze, Telefonklingeln…)
  • Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen (z.B. Feuer)
  • Synästhesie (z.B. durch Geräusche ausgelöste Lichtblitze)
  • Gleichgewichtsstörungen (z.B. Vibrationen, Erdbeben); eher selten
  • Einschlafzuckungen (Gefühl zu stolpern oder zu fallen; Körper reagiert mit Zucken)
  • Verlangsamte, erschwerte Reaktion auf das Geschehen
  • Analogisches und analytisches Denken ist herabgesetzt (Möglichkeit von Fehlverknüpfungen)

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3. Überschrift 2

Hypnagoge/hypnapompe Zustände gehören zum Leben. Treten sie öfter auf und werden dadurch oder durch zusätzliche Paralysen für den Betroffenen problematisch, empfiehlt sich eine Psychotherapie, um den zugrundeliegenden Ängsten und möglichen Einschlafstörungen auf den Grund zu gehen. Eine Hilfe können auch Entspannungstechniken, wie autogenes Training, bieten. Auch die Schlafgewohnheiten sollten überprüft werden.

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4. Quelle

Pohl, Sarah (2021): Einführung in die Beratung von Menschen mit außergewöhnlichen Erfahrungen. Vom Grundlagenwisen bis zur praktischen Arbeit. Paderborn: Vandenhoeck & Ruprecht.