Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung und Begriffsdefinition
2. Formen von Pareidolie
3. Quellen
1. Einleitung und Begriffsdefinition
Warum sehen wir in Wolken Figuren? Warum sehen wir im Rauch Gesichter? Jedem von uns ist es wohl schon einmal so ergangen, dass wir in unbelebten Objekten bekannte Formen oder Gesichter erkannt haben. Ein weiters Beispiel sind die Anfänge der Emoticons, als die Symbole „Doppelpunkt“ und eine „Klammer zu“ als Smiley in SMS verwendet und vom Empfänger der Nachricht auch zweifelsfrei als ein lächelndes Gesicht erkannt wurden.
Dahinter steckt das Phänomen der Pareidolie. Diese vom Gehirn verursachte Missinterpretation tritt unbewusst auf und ist in der Regel nicht steuerbar [1], [2]. Dabei ist mittlerweile gut erforscht [3], dass diese Funktion des menschlichen Gehirns tief in uns verwurzelt ist.
2. Formen von Pareidolie
In der Wissenschaft wird zwischen zwei Formen von Pareidolie unterschieden: die optische Pareidolie und die akustische Pareidolie [4], [5].
Optische Pareidolie:
Unter der optischen Pareidolie versteht man das Erkennen von bekannten Objekten oder Formen in belebten, unbelebten und/oder zufällig auftretenden Strukturen [6], [7], [8], [9]. Beispielsweise sind bereits Neugeborene in der Lage Gesichter zu erkennen [7], was ihnen biologisch gesehen einen Überlebensvorteil und damit einen evolutionären Vorteil verschafft.
Dabei reichen oft wenige Punkte oder eine bestimmte Anordnung von Formen, damit das Gehirn das Gesehene mit etwas Bekanntem verknüpft und die entsprechende Interpretation herstellt. Unvollständige oder fehlende Bereiche des Gesehenen werden dabei vom Gehirn automatisch komplettiert, sodass für den Betrachter ein bekanntes Bild entsteht, zum Beispiel ein Gesicht, eine Gestalt oder ein Tier [6] in Wolken, Bäumen oder Felsen [9].

Abbildung 1:
Beispiel einer optischen Pareidolie an einem Baum.

Abbildung 2:
Beispiel einer optischen Pareidolie an einem Metallgegenstand.
Akustische Pareidolie:
Die akustische Pareidolie bezieht sich im Gegensatz zur visuellen oder optischen Pareidolie nicht auf etwas Gesehenes, sondern auf etwas Gehörtes [2], [4]. So werden beispielsweise in ein Rauschen gesprochene Worte hineininterpretiert [4].
Die Ursache für dieses Phänomen ist auch hier im Gehirn zu suchen, weil der Ablauf für etwas Gehörtes ähnlich funktioniert, wie bei etwas Gesehenem. Das Gehirn sucht nach vertrauten Tönen oder Geräuschen und misst eigentlich belanglosen Geräuschen eine Bedeutung zu, sodass sie z.B. als gesprochene Worte interpretiert werden.